Red Bull Airrace – Budapest 2015

Auf meinem Weg zum Gellerthügel bemerkte ich am Himmel erstaunlich tief fliegende Flugzeuge, die mit ziemlichen Krach kleine Kunststücke am Himmel vollbrachten. Später merkte ich dann, dass diese immer wieder zu einem Tiefflug in Richtung Kettenbrücke über der Donau absanken und noch etwas später – als ich dann vom Hügel endlich auch die Donau erblicken konnte, stachen die roten Pylonen auf dem Fluss regelrecht hervor. Da dämmerte es so langsam, dass ich wohl richtig Glück hatte, und hier an diesem Wochenende das bekannte Red Bull Airrace stattfinden musste.

redbull_airrace_01Bei einer weiteren Wanderung entlang der Donau bestätigte sich diese vage Vermutung und so konnte ich am Freitag das Training und an den folgenden Tage das reguläre Programm der Flugveranstaltung bewundern.

Es war wirklich unheimlich beeindruckend, was die Piloten bei diesem Rennen nur wenige Meter über der Wasserfläche aus ihren Maschinen geholt haben. Kurze 180-Grad Wendemanöver, die einem beim Zuschauen schon ein bißchen Angst machten und befürchten liessen, dass die Maschine vielleicht doch einmal aus ihrer geplanten Flugbahn ausbrechen könnte. Loopings, Auf-dem-Kopfflüge, bei denen man sich erstaunt fragt, wie so etwas physikalisch möglich und wie die Piloten bei diesen schnellen Manövern noch die wissen können, wo oben und wo unten ist. Garniert wurde das Ganze noch doch das Unterfliegen der berühmten Budapester Kettenbrücke und einem schnellen steilen Hochziehen der Maschinen nach dem Beenden den Pacours um eine Kollision mit eben dieser Brücke zu vermeiden.

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Flugzeug unter der Brücke!

Neben den eigentlichen Rennen wurde die beiden Race-Tage weiterhin durch ein ebenso interessantes flug-dominiertes Rahmenprogramm mit Hubschraubern, historischen Flugzeugen und Kampfjets geboten. Auch hier wurden die Maschinen im Tiefflug über die Donau und insbesondere die Helikopter mit fast unglaublichen Flugmanövern präsentiert.

redbull_airrace_02Bei dieser Flugshow musste ich aber auch an meinen ersten Budapest-Besuch in den 80er Jahren denken. Damals sind wir zum ungarischen Nationalfeiertag in der Haupstadt gewesen und in diesem Rahmen wurde auch eine Parade auf der Donau durchgeführt. Damals – noch vor dem Fall des eisernen Vorhangs – war das natürlich fast ausschließlich militärisch geprägt. Heute dagegen – vielleicht ist das die sichbarste Errungenschaft der Öffnung nach Westen – war es eine extrem kommerzielle Veranstaltung, was sich im schon in ihrem Namen und die unzählichen Werbeaufdrucke auf den Flugmaschinen zeigte. Aber einer muss das Ganze ja bezahlen.

Insgesamt war es eine wirklich tolle und beeindruckende Veranstaltung.

Maker Faire Hannover 2015

time_cruiserBei sonnigem Wetter hat heute Tag 1 der dritten Maker Faire in Hannover 2015 stattgefunden.

Viele Hobbybastler und Technikenthusiaten haben hier ihre spannenden Projekte präsentiert. In zwei Ausstellungshallen wurde die Ergebnisse von ungezähligen Tüftelstunden stolz gezeigt. Fast überall waren die Aussteller offen für Fragen und gaben geduldig ausführliche Erläuterungen zu ihren Projekten und Vorgehensweisen. Wer wollte, konnte auch selbst ein bißchen kreativ werden. An einigen Ständen wurden Kits verkauft, die man direkt an Ort und Stelle unter fachkundiger Aufsicht verlöten konnte. LEDs, Arduinos und Raspberry Pis waren an fast jeder Ecke zu sehen und für viele Anwendungen eingesetzt. Daneben gab es an gefühlt jedem zweiten Stand 3D-Druckresultate zu sehen, und an vielen Stellen waren die Drucker auch noch bei ihrer Arbeit zu beobachten.

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Neben den Ausstellunghallen gab es in zwei weiteren Räumen ein lehrreiches und und höchst interessantes Vortrags- und Workshopprogramm. Es war zum Beispiel sehr kurzweilig und interessant einem im Cosplay engagierten Mathematik- und Informatiklehrer von seinem Hobby erzählen zu hören oder zu sehen, wie ein junger Informatikprofessor aus Duisburg sein komplettes Haus bis in den kleinsten Winkel automatisiert hat. Sogar das Vogelhäuschen im Kaninchenstall der Kinder mit mehreren Sensoren und Webcam bestückt wurde.

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Auf dem Außengelände wurden größere und mehr Platz benötigende Projekte vorgestellt. Neben Steampunk-Bauten, konnte man auch mit Akkuschraubern betriebene Kleinfahrzeuge und mit Kameras bestückte Drohnen und ferngesteuerte Fahrzeuge bestaunen. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt,  es gab  eine umfangreiche Auswahl an Imbiss- und Getränkedealern, so dass für jeden Geschmack von vegan bis pulled pork etwas dabei war.

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Alles im allen war es ein sehr interessanter und schöner Tag, bei dem ich viele inspirierende Ideen für neue kreative Projekte gewinnen konnte. Auch wenn man viele Projekte auch im Netz begutachten könnte, ist es doch etwas anderes, die Macher hinter solchen Arbeiten direkt persönlich zu sehen und sprechen zu können.