Was tun, wenn es einen in ein abgelegenes Hotel in einem Büropark bei Ballerup, einem Vorort von Kopenhagen, verschlägt. Nach 18:00 Uhr ist kaum noch ein Mensch auf den Straßen zu sehen. Die Dänen verlassen ihre Büros durchweg äußerst pünklich und die gesamte Umgebung wirkt fast wie ausgestorben, gäbe es nicht noch den Supermarkt. Der hat bis 20:00 Uhr abends geöffnet und sorgt noch für ein wenig Publikumsverkehr.
Die Umgebung ist jedoch äußerst grün, einladende Wiesen durch die sich schön angelegte Fahrradwege schlängeln. Auch einige kleinere Seen befinden sich in der Nähe und die ersten sonnigen und warmen Sommertage laden zu einer kleinen Abendwanderung ein.
Ein Blick auf die Kartenansicht meiner bevorzugten Geocachingseite zeigt, hier ist fette Statistikbeute zu machen. Kurz die Route überschlagen und schon ist für einen entspannten After-work-Spaziergang im Cachingmodus gesorgt. Die erste Dose versuche ich querfeldein auf direktem Wege über einen kleinen aufgeschütteten Wall zu erreichen, lande dann aber 170m vor dem ersehnten Ziel doch in der verdornten Botanik. Nichts zu machen – also wieder zurück zum Weg und die Zielsteuerung auf die zweite Dose einrichten. Auf halber Strecke doch wieder einen Zugang zu Dose Nr.1 entdeckt und kurzfristig wieder die Ziele getauscht. Gefunden – einen mitgebrachten TB eingesargt und dann die komplette Runde um den See wie geplant ganz entspannt abgelaufen. Wirklich sehr idyllisch und entspannend. Hier Wildgänse die mit ihrem jungen Nachwuchs auf der Wiese grasen, dort auf handversunkenen Baumstämmen im See Enten die mich verheißungsvoll beobachten. Vorteilhaft für den Cachesuche: trotz Powertrail mit fast exaktem 180m-Abstand zwischen den Caches, handelt es sich bei der jedem Behälter um einen Regular, bei den meisten sogar um richtig große Munitionskisten. Auch ein Zeitgewinn: ich logge weder off- noch online, sondern finde einfach nur den Cache und das reicht mir persönlich. Somit kann der Spaziergang nach jedem Fund ohne Unterbrechung schnell fortgesetzt werden und ich vermeide, Opfer der kleinen Vampire in diesem Mückenparadies zu werden.
Die Route führt am Ende auch noch auf einen Golfplatz, doch die zahlreichen Spieler scheinen sich kaum über Wanderer auf ihrem Gelände zu wundern. Mein kurzer Blick auf die Dose als persönliche Fundbestätigung dürfte auch nicht groß dazu beitragen, unnötige Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Schön anzusehen ist jedoch die große Rasenfläche der Driving Ranch, auf der wohl einige tausend Golfbälle eine sehenswerte Dekoration aus kleinen gelbe Punkten bilden.
Geocache - hervorragend getarnt
Am Ende habe 15 Dosen in einer Stunde und 30 Minuten gefunden, bei einem DNF – persönlicher Topwert, aber kaum noch eine Erinnerung an den einzelnen Caches, sondern nur an den schönen Spaziergang bei besten Cachingbedingungen in Dänemark.
Danke!